Der neue Stuttgarter Mietspiegel: Rätsel und Ärgernis. Immobilienbrief Nr. 385, Quelle: Stocks
Liebe Leser!
Was wurde den Urhebern des neuen Stuttgarter Mietspiegels nicht alles unterstellt, als er kurz vor Weihnachten vorgestellt wurde. Von „Willkür“ und „statistischer Manipulation“ schrieben uns erzürnte Leser.
Und in der Tat klingt einiges seltsam. Kein Balkon oder Terrasse kein Abschlag. Kein Boden kein Abschlag, aber Linoleum Abschlag. Kein Bad kein Abschlag, aber Zweigriffarmatur im Bad Abschlag. Membergkuppe gleiche Lage wie Nürnberger Straße. Beispielsweise. Das Statistische Amt der Landeshauptstadt hat seine Arbeit wissenschaftlich korrekt ausgeführt, ist nach einer ersten Welle der Entrüstung auch bei uns nunmehr unsere Meinung. Das Problem ist die Methode, für die kann die Behörde aber nichts.
Beispiel: Ein neuer Ferrari ist statistisch unter 1000 Schrottautos nicht nachzuweisen. Also ist sein Preis gleich hoch wie der eines Schrottautos. Blöde Methode. Zumindest für den Eigentümer des Ferraris. Nur, dass diesen das Ergebnis mangels Konsequenzen kaltlässt, während der Vermieter einer Villa auf der Membergkuppe mit hochwertigstem Linoleumboden und stylischer Zweigriffarmatur am Marmorwaschbecken vor Wut die Terrassentür zumauert.
Vergnügungssteuerpflichtig war das Immobilienforum Stuttgart wahrlich nicht. Aber informativ. Insbesondere die Volkswirte malen düstere Konjunkturhimmel über Deutschland und seine Wettbewerbsfähigkeit. Die Verfassung der Immobilienmärkte wird positiver beurteilt als die der Wirtschaft allgemein. Die Immobilienbranche wiederum sieht Licht am Ende des Tunnels. Der übliche Makler- und Bauträgeroptimismus? Wir werden sehen. Klar ist: Es bleibt spannend und herausfordernd die nächsten Monate.
„Für uns Volkswirte ist es super, wenn Krise ist“, meint Lars Feld. Dies könnte auch für Journalisten gelten. In der Krise ist Orientierung wichtiger als zu Zeiten, in denen es Manna regnet. Andererseits gehen uns die spannenden Themen – Stichwort Mietspiegel – auch in den fetten Jahren nicht aus, und jetzt leiden wir unter massivem Anzeigenschwund. Also arbeiten wir gemeinsam daran, dass die Wiesen wieder grüner werden.
Optimistisch grüßt Sie
Ihr
Ihr Frank Peter Unterreiner, Herausgeber

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